Investitionen in Fahrzeuge

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat in den letzten zehn Jahren konsequent auf fast allen Linien bei der Ausschreibung von Verkehren auf Neufahrzeuge gesetzt, um für die Fahrgäste einen zeitgerechten Komfort in den Zügen anzubieten. Die Anschaffung der Züge unterstützt der Verbund mit modernen Finanzierungsmodellen.

Batterieelektrische Züge für den Niederrhein und das westliche Münsterland

Mit Volldampf Richtung Verkehrswende geht es aktuell im Niederrhein-Münsterland-Netz. Gemeinsam mit dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) stellen wir den dortigen Dieselbetrieb zukünftig auf lokal emissionsfreie Triebzüge um und bieten Fahrgästen zusätzliche Sitzplatzkapazitäten. Hierzu beschaffen wir 76 batterieelektrische Fahrzeuge (sogenannte BEMU) der Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.) mit Sitz im spanischen Beasain. Das Unternehmen wird die Züge nicht nur produzieren und liefern, sondern auch über ihren gesamten Lebenszyklus von rund 30 Jahren instand und verfügbar halten und ist somit für einen reibungslosen SPNV-Betrieb mit verantwortlich.

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Prototyp des batterieelektrischen Zugs von CAF

Mit neuen Fahrzeugen direkt und ohne Umsteigen mit dem RE 13 bis Eindhoven

Ab Dezember 2026 betreibt die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (start) die Regionalexpress-Linie RE 13 mit einer Verlängerung über das bisherige Linienende Venlo hinaus bis Eindhoven. Der Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von 14 Jahren. Die direkte Zugverbindung mit dem neuen Linienweg von Hamm über Hagen, Wuppertal, Düsseldorf und Mönchengladbach nach Venlo und weiter nach Eindhoven wird durch die Integration des bestehenden IC Eindhoven-Venlo in die heutige Linie RE 13 zwischen Hamm und Venlo realisiert. So entsteht eine tägliche, stündliche und umsteigefreie Verbindung. Das erweiterte Streckennetz fungiert als wichtiger Zubringer für die Linien des künftigen Rhein-Ruhr-Express. So gelangen alle Fahrgäste auf besonders schnellem Weg in die Städte an Rhein und Ruhr und in die Niederlande.

Prototyp des Zugs für die RE13

Neue Fahrzeuge von Stadler

Zum Einsatz kommen 20 Neufahrzeuge der Stadler Pankow GmbH. Die Fahrzeuge vom Typ Flirt3XL sind mehrsystemfähig und somit für die unterschiedlichen Strom- und Zugsicherungssysteme in Deutschland und den Niederlanden konzipiert. Bei den Anforderungen an die Züge wurde seitens VRR und NWL viel Wert auf qualitative Aspekte für einen erhöhten Reisekomfort gelegt. Die Einstiegsbereiche der neuen Züge sind etwa 80 Zentimeter über Schienenoberkante. Das ermöglicht den Fahrgästen sowohl auf deutscher als auch niederländischer Seite einen niveaugleichen Einstieg in die Nahverkehrszüge an den Bahnsteigen mit der Standardbahnsteighöhe von 76 Zentimetern. An jedem Einstieg befinden sich großzügige Mehrzweckbereiche, die mobilitätseingeschränkten Personen und Fahrgästen mit Fahrrädern, Kinderwagen oder Gepäck zugutekommen.

  • Gesamtkapazität: 375 Fahrgäste
  • Sitzplätze: 235 Sitzplätze, davon 34 Sitzplätze in der 1. Klasse.
  • Ausstattung: stufenloser Einstieg mit einer Spaltüberbrückung bei Bahnsteigen mit einer Höhe von 76 cm, ein behindertengerechtes als auch ein weiteres WC in den Mittelwägen, voll klimatisiert, Fahrgast-WLAN, helle Fahrgasträume, großzügig gestaltete Mehrzweckbereiche für die Mitnahme von Rollstühlen, Kinderwagen oder bis zu 12 Fahrrädern, modernes Fahrgastinformationssystem.

Bei der Beschaffung der Fahrzeuge kommt das Fahrzeugfinanzierungsmodell des VRR zum Einsatz. Damit beschafft start nach den Qualitätsvorgaben der Aufgabenträger die Fahrzeuge für den Betrieb und veräußert sie an den VRR und NWL weiter. Diese werden Eigentümer der Fahrzeuge, übernehmen deren Finanzierung und verpachten sie während der gesamten Laufzeit des Verkehrsvertrages von 14 Jahren an start.

Der VRR fördert die Beschaffung nach §12 ÖPNVG NRW (Investitionsmaßnahmen des ÖPNV) mit 10 Millionen Euro. Gefördert werden die Mehrkosten in der Anschaffung von lokal emissionsfreien Schienenfahrzeugen mit Mehrsystemfähigkeit gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen.

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